Borussia Mönchengladbach hat einen radikalen Schritt vollzogen und sich nach nur wenigen Wochen der neuen Bundesliga-Saison von Trainer Gerardo Seoane getrennt. Der Schweizer, der seit Sommer 2023 im Amt war, konnte die hohen Erwartungen im Borussia-Park nicht erfüllen. Nach drei Spieltagen steht die Mannschaft ohne eigenen Treffer da und musste zuletzt eine schmerzhafte 0:4-Heimniederlage gegen Werder Bremen hinnehmen. Für einen Traditionsverein wie Gladbach ist dieser Fehlstart ein herber Rückschlag – sportlich wie emotional.

Die Verantwortlichen rund um Sportdirektor Roland Virkus erklärten in einer offiziellen Mitteilung, man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Doch nach einer intensiven Analyse sei klar geworden, dass unter Seoane keine Trendwende zu erwarten sei. Statt Aufbruchsstimmung herrschten zuletzt Frust und Verunsicherung in der Kabine. Der Trainer, der in Leverkusen und Bern bereits erfolgreich gearbeitet hatte, konnte in Mönchengladbach seine Philosophie nicht umsetzen.

Als Interimstrainer übernimmt vorerst Eugen Polanski, ehemaliger Profi der Borussia und zuletzt Coach der U23. Er soll Ruhe in die Mannschaft bringen und vor allem die Offensivschwäche beheben. Ob Polanski eine dauerhafte Lösung sein könnte oder nur eine Übergangsfigur bleibt, ist noch offen. Erste Namen kursieren bereits in den Medien, darunter erfahrene Bundesliga-Trainer, die kurzfristig verfügbar wären.

Für die Fans ist die Situation ambivalent: Viele begrüßen den Schritt, da sie keinen Fortschritt unter Seoane sahen. Andere kritisieren, dass der Verein zu schnell die Geduld verliert und strukturelle Probleme – etwa in der Kaderplanung – über den Trainer ablädt. Fakt ist: Die Borussia steht nach nur drei Spielen schon unter enormem Druck. In den kommenden Wochen warten mit Spielen gegen den VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen schwere Aufgaben. Gelingt keine schnelle Wende, droht ein bitterer Kampf gegen den Abstieg, den sich in Mönchengladbach niemand vorstellen möchte.